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Newsletter Tierrechte: Klimakrise: Wir brauchen die Transformation / Gemeinsam für ein starkes Tierschutzgesetz

Newsletter Tierrechte vom 11.10.2024

Inhalt

  • Gemeinsam für ein starkes Tierschutzgesetz
  • Nötig: Tierschutz auch für überzählige „Versuchstiere“
  • Klimakrise: Wir brauchen die Transformation
  • Rückschlag: EU erleichtert den Abschuss von Wölfen
  • Walfangkommission: Teilerfolg beim Schutz von Walen
  • Mähroboter: Nachtfahrverbote auf dem Vormarsch
  • Termine

Liebe Leserinnen, liebe Leser,
am 26. September wurde der Entwurf für das neue Tierschutzgesetz ins Parlament eingebracht. Ein Zusammenschluss von neun Tierschutzorganisationen, darunter der Bundesverband Menschen für Tierrechte, kritisierte bei einer gemeinsamen Pressekonferenz, dass der Gesetzentwurf der Bundesregierung zu schwach und stellenweise sogar verfassungswidrig sei. Die Organisationen forderten die Bundesregierung auf, das Gesetz umfassend im Sinne der Tiere nachzuschärfen. Um auf sechs Problembereiche aufmerksam zu machen, zogen wir am Welttierschutztag am 4. Oktober mit großen Plakaten durch Berlin; vom Kanzleramt über das Brandenburger Tor bis zum Landwirtschaftsministerium. Die FDP äußert derweil Zweifel, dass das Gesetz wie geplant im November beschlossen werden kann. Zu weit auseinander lägen die Positionen der Ampelkoalitionäre in punkto landwirtschaftlicher „Nutztierhaltung“. Menschen für Tierrechte und die anderen Tierschutz- und Tierrechtsorganisationen werden sich im weiteren parlamentarischen Verfahren weiter für ein Tierschutzgesetz einsetzen, das diesen Namen auch verdient.


Nötig: Tierschutz auch für überzählige „Versuchstiere“
Auf Druck der Wissenschaft plant die Bundesregierung die Tötung von „überzähligen“ Versuchstieren via Verordnung zu legitimieren. In einer am 1. Oktober veröffentlichten gemeinsamen Erklärung protestierten Menschen für Tierrechte, Ärzte gegen Tierversuche, die Deutsche Juristische Gesellschaft für Tierschutzrecht (DJGT) und PETA gemeinsam gegen das Vorhaben. Die Tötung von Millionen von Tieren verstößt gegen deutsches und europäisches Tierschutzrecht sowie gegen das Staatsziel Tierschutz. Die Organisationen fordern die Erstellung eines strengen Kriterienkataloges, der den Umgang mit „überzähligen“ Versuchstieren regelt.
Hier lesen Sie die vollständige Pressemitteilung.


Foto: Adobestock / bit24

Klimakrise: Wir brauchen die Transformation
Mehrere diese Woche veröffentlichte Studien belegen den dringenden Handlungsbedarf, um die dramatischen Folgen der Erderwärmung einzudämmen. Der neue „State of the Climate Report“ berichtet von den höchsten jemals gemessenen Temperaturen und Meeresspiegel. Extremwetterereignisse werden noch häufiger und intensiver auftreten. Die Wissenschaftler fordern sofortige Maßnahmen, wie die Einführung eines globalen CO2-Preises, die Reduzierung von Emissionen, den Schutz von Ökosystemen – und die Förderung einer pflanzenbasierten Ernährung. Dass der Anteil tierischer Produkte in den Industrieländern sinken muss, zeigt auch ein neuer Greenpeace-Report zu den Methanemissionen aus der Fleisch- und Milchindustrie. Die Ergebnisse der Studien decken sich mit dem Maßnahmenkatalog von Menschen für Tierrechte für eine Agrar- und Ernährungswende. Glücklicherweise gibt es auch positive Signale: Eine vom „Good Food Institute“ veröffentlichte Studie kommt zu dem Ergebnis, dass kultiviertes Fleisch ein Milliarden-Markt in Deutschland werden könnte. Außerdem stärkte der Europäische Gerichtshof (EuGH) diese Woche die Position von Herstellern pflanzlicher Alternativprodukte. Er stellte fest, dass Fleischbegriffe für pflanzliche Alternativen erlaubt sind. Die Fleischindustrie hatte zuvor versucht, die Begriffe wie „Burger“, „Wurst“ und „Steak“ für pflanzliche Produkte verbieten zu lassen.


Rückschlag: EU erleichtert den Abschuss von Wölfen
Das ist ein herber Rückschlag für den Artenschutz: Eine Mehrheit der EU-Mitgliedstaaten hat beschlossen, den Schutzstatus des Wolfs in der Berner Konvention abzusenken. Dies öffnet die Tür für die Tötung von Wölfen, obwohl es keine Belege dafür gibt, dass Abschüsse die Übergriffe auf Weidetiere verringern. Untersuchungen zeigen im Gegenteil, dass fachgerechte Herdenschutzmaßnahmen die effektivste Möglichkeit sind, um Übergriffe von Wölfen auf Weidetiere zu reduzieren. Dennoch stimmte auch die Bundesregierung dem Vorschlag der EU-Kommission zu. Hier lesen Sie unseren Kommentar.


Walfangkommission: Teilerfolg beim Schutz von Walen
Die Internationale Walfangkommission ist beim Schutz von Walen einen großen Schritt vorangekommen: Zum ersten Mal seit 23 Jahren wurde für eine Resolution gegen den kommerziellen Walfang gestimmt, die auf Deutschlands Initiative hin von der EU eingereicht wurde. Obwohl die Resolution rechtlich nicht bindend ist, wird sie als starkes Signal gewertet. Leider scheiterte ein anderes großes Thema bei der Konferenz: Der Einrichtung eines Walschutzgebietes im Südatlantik. Dafür kämpft seit nunmehr 26 Jahren Brasilien, unterstützt von Argentinien und Uruguay, vor deren Ländern wichtige Migrationsrouten der Wale verlaufen. Die Walfang-unterstützenden Länder stimmten geschlossen dagegen. Weitere Informationen finden Sie auf der Seite der Tagesschau.

Mähroboter: Nachtfahrverbote auf dem Vormarsch

Foto: Adobestock / Hannes
Menschen für Tierrechte setzt sich im NRW-Tierschutzbeirat für ein möglichst flächendeckendes Nachtfahrverbot von Mährobotern und mehr Aufklärung ein. Seit dem 1. Oktober dürfen Mähroboter in Köln nicht mehr in der Dämmerung oder in der Nacht betrieben werden. Begründet wird diese Entscheidung mit der Verletzungsgefahr für Igel und andere Wildtiere. Düsseldorf könnte jetzt nachziehen. Menschen für Tierrechte hatte die Stadt Köln zuvor ermutigt, ein Nachtfahrverbot für Mähroboter einzuführen und an andere Kommunen appelliert, dem guten Beispiel Kölns zu folgen. So kann ein Bewusstsein geschaffen werden für die tödliche Gefahr, die von Mährobotern ausgeht.


Impressum:

Menschen für Tierrechte – Bundesverband der Tierversuchsgegner e.V.
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53909 Zülpich
Tel. 02252 – 830 12 10
Fax 02252 – 830 12 11
E-Mail: info@tierrechte.de
Web: www.tierrechte.de
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Alle Spenden sind steuerlich abzugsfähig

Der Bundesverband Menschen für Tierrechte setzt sich seit seiner Gründung 1982 auf rechtlicher, politischer, wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Ebene für die Anerkennung elementarer Tierrechte ein und kämpft gegen jeglichen Missbrauch von Tieren. Das langfristige Ziel ist eine grundsätzliche Veränderung des Mensch-Tier-Verhältnisses. Dem Dachverband mit Hauptsitz in Zülpich (früher Aachen) sind Vereine sowie private Fördermitglieder angeschlossen. Seine Stärke liegt im Zusammenwirken von Seriosität, Fachwissen und Lobbyarbeit auf höchster politischer Ebene. Dazu verfolgt der Verband einen Masterplan zum Ausstieg aus dem Tierversuch und eine Agrarwende von der tierischen zur pflanzlichen Eiweißproduktion. Um Landwirt:innen Alternativen aufzeigen, wie sie auch ohne sogenannte Nutztiere erfolgreich und nachhaltig wirtschaften können, betreibt Menschen für Tierrechte die Webseite ausstieg-aus-der-tierhaltung. Um tierversuchsfreie Methoden voranzubringen, veröffentlicht der Verband das „Ersatzverfahren bzw. Replace des Jahres“ sowie das: „Versuchstier des Jahres“, betreibt die Wissenschaftsplattform InVitro+Jobs für eine konsequente Förderung der tierversuchsfreien Forschung und setzt sich mit dem Projekt SATIS für eine humane Ausbildung ein.  Außerdem unterstützt der Verband das tierschutzkonforme Stadttaubenmanagement und gibt mehrmals im Jahr das Magazin tierrechte heraus. Neben einem Themenschwerpunkt informiert die Zeitschrift Journalisten, Wissenschaftler, Politiker, Behörden und Verbandsmitglieder über aktuelle Entwicklungen in der politischen Tierrechtsarbeit. Zudem erscheint zweimal monatlich der Tierrechte Newsletter. Der Bundesverband Menschen für Tierrechte ist seit seiner Gründung als gemeinnützig und besonders förderungswürdig anerkannt. Beiträge und Spenden sind steuerlich absetzbar.

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