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15. Mai 2024: Mahnwachen gegen Tiertransporte in fünf Städten

Bündnis fordert Verbot von Langstreckentransporten lebender Tiere in Drittländer

Am Mittwoch, den 15. Mai 2024 wird das Tierschutznetzwerk „Kräfte Bündeln“ (TNKB) bei Mahnwachen in Berlin, Bad Hersfeld, Hamburg, Hannover und Münster auf grausame Lebendtiertransporte in Drittstaaten aufmerksam machen. Die beteiligten Organisationen fordern ein nationales Verbot von Langstreckentransporten lebender Tiere in Hochrisikostaaten.

Die Missstände sind seit langem bekannt und wurden vielfach dokumentiert, doch noch immer werden jedes Jahr Zehntausende Rinder und andere Tiere von Deutschland aus in EU-Länder und in weit entfernte Drittstaaten wie Algerien, Marokko, Ägypten oder Syrien transportiert. Deutschland gehört auf EU-Ebene zu den größten Exporteuren von Rindern zu angeblichen Zuchtzwecken. Die Tiere leiden auf Transportern und auf Schiffen tage- bis wochenlang unter Hitze oder Kälte, Durst, Hunger, Verletzungen, Stress und Angst. Am Zielort werden sie meist ohne Betäubung geschlachtet.

Tierschutzgesetz sieht kein Verbot vor
Bei der derzeit laufenden Novellierung des Tierschutzgesetzes hätte Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir die Gelegenheit, die Todestransporte von Tieren in Hochrisikostaaten zu verbieten. Doch in dem aktuellen Referentenentwurf findet sich keine Spur von einem Verbot. Auch auf EU-Ebene kann man sich nicht zu einem Verbot durchringen. Auch die aktuell diskutierten Verbesserungsvorschläge der EU-Transportverordnung sehen kein Verbot vor und reichen bei Weitem nicht aus.

Tiertransporte in Drittstaaten illegal
„Der EuGH hat bereits 2015 festgestellt, dass der Tierschutz nicht an der EU-Außengrenze endet. Doch Tierschutzverstöße sind bei Tiertransporten an der Tagesordnung. Daraus folgt: Tiertransporte in Drittstaaten sind in den meisten Fällen illegal! Die einzig rechtskonforme und ethisch vertretbare Schlussfolgerung ist ein generelles Verbot von Tiertransporten in Drittstaaten, sowohl für Tiere, die geschlachtet werden sollen als auch für Tiere, die als Zuchttiere deklariert werden! Mehrere Rechtsgutachten bestätigen, dass ein bundesweites Verbot von Drittlandexporten durch eine Rechtsverordnung möglich ist“, kritisiert Christina Ledermann, Vorsitzende des Bundesverbandes Menschen für Tierrechte. Menschen für Tierrechte ist eine von über sechzig Organisationen und Einzelpersonen des TNKB und wird in Berlin mit dabei sein.

Deutschland muss sich in der EU für ein Verbot einsetzen
Deswegen machen wir – zusammen mit dem Tierschutznetzwerk „Kräfte Bündeln“ morgen auf das Schicksal dieser leidenden Tiere aufmerksam und fordern, dass die Bundesregierung endlich Farbe bekennt und sich für ein EU-weites Verbot einsetzt. Die Deutschen haben bei der anstehenden Revision der EU-Transportverordnung eine gewichtige Stimme und müssen sie im Sinne der leidenden Tiere nutzen!

Infos zu den Mahnwachen:

Berlin:
Wann? 15. Mai, von 15:30 Uhr bis 17:30 Uhr
Wo? Bundeslandwirtschaftsministerium, Wilhelmstraße 54, 10117 Berlin

Hamburg:
Wo? Auf dem Flaggenplatz am Jungfernstieg, 20354 Hamburg
Wann? von 16:00 Uhr bis 17:30 Uhr

Hannover:
Wo? Niedersächsischer Landtag, Hannah-Arendt-Platz 1, 30159 Hannover
Wann? von 15:00 Uhr bis 17:00 Uhr

Mahnwachen vor dem Bundeslandwirtschaftsministerium
Als Mitglied des „Tierschutznetzwerks Kräfte bündeln“ unterstützt Menschen für Tierrechte die regelmäßigen Mahnwachen, die jeden ersten und dritten Mittwoch eines Monats zwischen 12 und 14 Uhr vor dem Bundeslandwirtschaftsministerium in Berlin stattfinden. Mit ihnen will das Netzwerk den Zehntausenden Rinder gedenken, die jedes Jahr aus Deutschland in EU-Länder und in Drittländer transportiert werden. Gemeinsam fordern wir Bundesminister Cem Özdemir zu Gesprächen auf, damit die grausamen Transporte in Tierschutz-Hochrisikostaaten endlich beendet werden.