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10. Juni 2024: Stadttauben Limburg: Tierschutzorganisationen wollen Tötung verhindern

Trotz aller Appelle und dem unermüdlichen Einsatz engagierter Stadttaubenfreunde und Tierschützer:innen haben Limburgs Bürger:innen am Sonntag mit knapper Mehrheit dafür gestimmt, die Stadttauben mittels Genickbruch durch einen Falkner töten zu lassen. Die Erna-Graff-Stiftung für Tierschutz und der Bundesverband Menschen für Tierrechte haben im Vorfeld der Abstimmung eindringlich gewarnt, dass sie im Falle der Tötung der Tiere rechtliche Schritte gegen alle Verantwortlichen einleiten werden. Unabhängig davon bemühen sich die Tierschutzorganisationen derzeit um Lösungen, wie die Tötung der Tauben verhindert werden kann.

Die Erna-Graff-Stiftung für Tierschutz und der Bundesverband Menschen für Tierrechte appellieren ein weiteres Mal an die Verantwortlichen der Stadt Limburg, den Beschluss zur Tötung aufzuheben und das nachhaltige, tierschutzgerechte und rechtskonforme Stadttaubenmanagement mit Ei-Austausch einzuführen, so wie es zahlreiche andere Städte seit Jahren erfolgreich praktizieren. Auch ein rechtlich zulässiger und mehrheitlich entschiedener Bürgerentscheid würde die rechtswidrige Tötung nicht legitimieren.

Tötung rechtswidrig
Sollte der Falkner mit dem Fangen und Töten von Tauben beauftragt werden, ist dies aus Sicht der Tierschutzorganisationen rechtswidrig, da wissenschaftliche Erkenntnisse und geltendes Recht dabei ignoriert würden. Ein aktuelles rechtswissenschaftliches Gutachten bestätige, dass die geplante Taubentötung mangels Vorliegens eines „vernünftigen Grundes“ gegen Paragraf 1 Tierschutzgesetz verstößt. Die im Jahre 2012 erteilte Tötungs-Erlaubnis für einen Falkner berechtige demnach nicht zur pauschalen „Tötung“ von Tauben als Schädlingen. Neben der Einleitung rechtlicher Schritte bemühen sich die Tierschutzorganisationen derzeit um konstruktive Lösungen, um die Tötung der Tauben noch zu verhindern.


Pressestelle Menschen für Tierrechte:
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Mobil: 0179/450 46 80
E-Mail: ledermann@tierrechte.de


Menschen für Tierrechte – Bundesverband der Tierversuchsgegner e.V.
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Tel: 02252/830 12 10
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www.ausstieg-aus-der-tierhaltung.de
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Der Bundesverband Menschen für Tierrechte setzt sich seit seiner Gründung 1982 auf rechtlicher, politischer, wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Ebene für die Anerkennung elementarer Tierrechte ein und kämpft gegen jeglichen Missbrauch von Tieren. Das langfristige Ziel ist eine grundsätzliche Veränderung des Mensch-Tier-Verhältnisses. Dem Dachverband mit Hauptsitz in Zülpich (früher Aachen) sind Vereine sowie private Fördermitglieder angeschlossen. Seine Stärke liegt im Zusammenwirken von Seriosität, Fachwissen und Lobbyarbeit auf höchster politischer Ebene. Dazu verfolgt der Verband einen Masterplan zum Ausstieg aus dem Tierversuch und eine Ernährungs- und Agrarwende von der tierischen zur pflanzlichen Eiweißproduktion. Mit dem Projekt Ausstieg aus der Tierhaltung zeigt er Landwirt:innen Alternativen auf, wie sie auch ohne sogenannte Nutztiere erfolgreich und nachhaltig wirtschaften können. Um tierversuchsfreie Methoden voranzubringen, veröffentlicht der Verband das „Ersatzverfahren bzw. Replace des Jahres“ sowie das: „Versuchstier des Jahres“, betreibt die Wissenschaftsplattform InVitro+Jobs für eine konsequente Förderung der tierversuchsfreien Forschung und setzt sich mit dem Projekt SATIS für eine humane Ausbildung ein. Außerdem unterstützt der Verband das tierschutzkonforme Stadttaubenmanagement und gibt mehrmals im Jahr das Magazin tierrechte heraus. Neben einem Themenschwerpunkt informiert die Zeitschrift Journalisten, Wissenschaftler, Politiker, Behörden und Verbandsmitglieder über aktuelle Entwicklungen in der politischen Tierrechtsarbeit. Zudem erscheint zweimal monatlich der Tierrechte Newsletter. Der Bundesverband Menschen für Tierrechte ist seit seiner Gründung als gemeinnützig und besonders förderungswürdig anerkannt. Beiträge und Spenden sind steuerlich absetzbar.