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Newsletter Tierrechte: Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen / Gutachten für höhere Besteuerung tierischer Produkte

Newsletter Tierrechte vom 30.08.2024

Inhalt

  • Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen: Es steht viel auf dem Spiel
  • Gutachten: Mehrwertsteuer für tierische Produkte anheben
  • Straßenhunde in der Türkei: Appellieren Sie an das türkische Verfassungsgericht
  • Nachruf auf eine Tierschutz-Ikone
  • Termine

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

die gesellschaftliche Stimmung bei den diesjährigen Wahlen – zum EU-Parlament im Juni und zu den Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen und Brandenburg – hat sich im Vergleich zu den letzten Wahlen im Jahr 2019 radikal verändert: Die Themen haben sich weg von Klima-, Umwelt- und Tierschutzthemen hin zu Sicherheits-, Migrations- und Wirtschaftsfragen verlagert. Wie sehr, zeigt sich in den Wahlprognosen für die anstehenden Landtagswahlen: Die Parteien mit Tierschutz- und Umweltprofil liegen in Sachsen und Thüringen weit hinten, während AFD, CDU und das BSW die höchsten Umfragewerte erhalten.

Deswegen steht bei diesen Wahlen viel auf dem Spiel: Für die Demokratie und für den Schutz von Tieren, Klima und Natur. Unsere Analyse der Wahlprogramme zeigt, dass die dringend nötige Agrar- und Ernährungswende mit keiner dieser Parteien zu erwarten ist – im Gegenteil. Alle drei wollen die sogenannte Nutztierhaltung sogar noch ausbauen. Dabei belegt eine kürzlich veröffentlichte Harvard-Studie die entscheidende Rolle des Ernährungssystems zur Eindämmung der Klimakrise. Ziel muss deswegen die Reduzierung sowohl des Verbrauchs tierischer Produkte als auch der Anzahl der gehaltenen Tiere sein. Dies länge im Interesse aller Parteien, denn der Klimawandel führt nicht nur hierzulande zu gefährlichen Extremwetterereignissen, er könnte künftig auch zur Hauptfluchtursache werden.

Deshalb bitten wir alle wahlberechtigten Bürger:innen in Sachsen und Thüringen, nutzen Sie am kommenden Sonntag Ihre Stimme für den Schutz von Tieren, Klima und Umwelt – und der Demokratie. Vielen Dank!
Hier lesen Sie unsere ausführliche Analyse der Wahlprogramme.


Gutachten: Mehrwertsteuer für tierische Produkte anheben
Ein aktuelles Gutachten belegt, dass Deutschland klimaschädliche Technologien mit 35,8 Milliarden Euro pro Jahr subventioniert. Zweitgrößtes Einsparpotenzial liegt laut dem Gutachten bei der Landwirtschaft. Allein durch die Anhebung des Mehrwertsteuersatzes für tierische Produkte ließen sich 17 Millionen Tonnen CO₂-Äquivalente einsparen. Wir fordern die Bundesregierung auf, die Mehrwertsteuer für tierische Produkte anzuheben. Dies ist ein dringend benötigtes Lenkungsinstrument hin zu einer stärker pflanzenbasierten Ernährung und hilft gleichzeitig, das millionenfache Tierleid in den Ställen zu beenden und die dramatischen Folgen unserer Ernährung auf Umwelt, Klima und Biodiversität zu begrenzen.
Hier lesen Sie unsere Pressemitteilung mit weiteren Informationen.


Straßenhunde in der Türkei: Appellieren Sie an das türkische Verfassungsgericht
Im Juli 2024 trat in der Türkei ein umstrittenes Gesetz in Kraft, das die Tötung von Straßentieren unter bestimmten Umständen ermöglicht. Es leben dort schätzungsweise vier Millionen Straßenhunde, denen nur rund 300 Tierheime mit einer Gesamtkapazität von etwa 100.000 Plätzen gegenüberstehen. Das Gesetz fordert, alle Straßentiere in Tierheimen unterzubringen und erlaubt die Tötung von kranken und aggressiven Tieren. Tierschützer befürchten einen Dammbruch. In mehreren türkischen Gemeinden sollen nach Angaben türkischer Tierschützer:innen bereits massenhaft Straßentiere getötet worden sein. Die Oppositionspartei, die Cumhuriyet Halk Partisi (CHP), hat am 15. August 2024 eine Klage beim Verfassungsgericht eingereicht, um das neue Gesetz anzufechten. Dies eröffnet eine Chance, die befürchteten Massentötungen noch zu verhindern. Bitte teilen Sie unsere Aktion und appellieren Sie an das türkische Verfassungsgericht. Hier gelangen Sie zu unserem Musterbrief in türkischer Sprache und zu weiteren Informationen.


Nachruf auf eine Tierschutz-Ikone
Eigentlich hätte Anfang September die neue Kolumne von Margrit Vollertsen-Diewerge auf unserer Webseite erscheinen sollen. Doch ihr Text von August 2024 war der letzte in dieser Reihe, denn Margrit Vollertsen-Diewerge ist am 23. August 2024 mit 91 Jahren in Erlangen verstorben. Für Menschen für Tierrechte schrieb sie hier jeden Monat eine Kolumne, insgesamt waren es 67. Margrit hat sich ihr Leben lang mit ganzer Kraft für die Tiere eingesetzt.

Wir sagen: Danke Margrit, für deinen unermüdlichen lebenslangen Einsatz für die Tiere. Diese Welt braucht mehr Menschen wie dich. Wir werden dich schmerzlich vermissen!

Hier lesen Sie unseren kompletten Nachruf.



Impressum:

Menschen für Tierrechte – Bundesverband der Tierversuchsgegner e.V.
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53909 Zülpich
Tel. 02252 – 830 12 10
Fax 02252 – 830 12 11
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Web: www.tierrechte.de
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Alle Spenden sind steuerlich abzugsfähig

Der Bundesverband Menschen für Tierrechte setzt sich seit seiner Gründung 1982 auf rechtlicher, politischer, wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Ebene für die Anerkennung elementarer Tierrechte ein und kämpft gegen jeglichen Missbrauch von Tieren. Das langfristige Ziel ist eine grundsätzliche Veränderung des Mensch-Tier-Verhältnisses. Dem Dachverband mit Hauptsitz in Zülpich (früher Aachen) sind Vereine sowie private Fördermitglieder angeschlossen. Seine Stärke liegt im Zusammenwirken von Seriosität, Fachwissen und Lobbyarbeit auf höchster politischer Ebene. Dazu verfolgt der Verband einen Masterplan zum Ausstieg aus dem Tierversuch und eine Agrarwende von der tierischen zur pflanzlichen Eiweißproduktion. Um Landwirt:innen Alternativen aufzeigen, wie sie auch ohne sogenannte Nutztiere erfolgreich und nachhaltig wirtschaften können, betreibt Menschen für Tierrechte die Webseite ausstieg-aus-der-tierhaltung. Um tierversuchsfreie Methoden voranzubringen, veröffentlicht der Verband das „Ersatzverfahren bzw. Replace des Jahres“ sowie das: „Versuchstier des Jahres“, betreibt die Wissenschaftsplattform InVitro+Jobs für eine konsequente Förderung der tierversuchsfreien Forschung und setzt sich mit dem Projekt SATIS für eine humane Ausbildung ein.  Außerdem unterstützt der Verband das tierschutzkonforme Stadttaubenmanagement und gibt mehrmals im Jahr das Magazin tierrechte heraus. Neben einem Themenschwerpunkt informiert die Zeitschrift Journalisten, Wissenschaftler, Politiker, Behörden und Verbandsmitglieder über aktuelle Entwicklungen in der politischen Tierrechtsarbeit. Zudem erscheint zweimal monatlich der Tierrechte Newsletter. Der Bundesverband Menschen für Tierrechte ist seit seiner Gründung als gemeinnützig und besonders förderungswürdig anerkannt. Beiträge und Spenden sind steuerlich absetzbar.

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